Übersetzungskosten

Für die Übertragung des Buches "Atmosphären" ins Französische durch P. Grosos und J.-L. Georget stellte die SNP Mittel zur Verfügung. Eine prominente Besprechung hat das Buch bereits erfahren (hier nachzulesen).


Druckkostenzuschuss

Zum Werk "Das Problem der Tradition" hat die SNP einen Druckkostenzuschuss gewährt. In dem Buch wird eine phänomenologische Annäherung an Traditionen vorgestellt. Vielfach ist gesellschaftlich die Rede von Traditionen, doch was damit eigentlich jeweils gemeint ist, bleibt oft unklar. Wie unterscheiden sich Traditionen von bloßen Gewohnheiten und vergleichbaren Phänomenen? Sind Traditionen, wie manchmal behauptet wird, ein problematisches Phänomen, weil sie unfrei machen, oder stützen sie den Menschen als freies Wesen, indem sie ihm Orientierung bieten? Diesen und anderen Fragen geht das von der SNP unterstützte Werk unter Bezug auf unter anderem (neo-)phänomenologische Autoren nach. 


Druckkostenzuschuss

Das Pathos des Sozialen. Beiträge zur Neophänomenologischen Soziologie (R. Gugutzer)

Das menschliche Zusammenleben ist pathisch: Es wird erfahren, erlebt, erlitten. Die Soziologie ignoriert diesen Aspekt mehrheitlich, weil sie sich im Kern als Handlungs-, nicht aber als Widerfahrniswissenschaft versteht. Robert Gugutzer kritisiert eine solche aktivistische Sicht und plädiert für eine intensivere Berücksichtigung des Pathos des Sozialen.

Auf der Grundlage der Neuen Phänomenologie von Hermann Schmitz entwickelt Gugutzer eine Neophänomenologische Soziologie (NPS), in deren Mittelpunkt die Leiblichkeit der sozialen "Patheure" steht. Denn: Das Widerfahrende spürt man. Die NPS ist daher wesentlich eine Soziologie am Leitfaden des Leibes. Ihr Interesse gilt den subjektiven Tatsachen des affektiven Betroffenseins, der zwischenmenschlichen und transhumanen leiblichen Kommunikation sowie den Gefühlen als Atmosphären und deren Einbettung in Situationen. Das vorliegende Buch bietet erstmals einen umfassenden Einblick in das Theorie- und Forschungsprogramm der NPS.


Druckkostenzuschuss

Im Oktober 2021 hat der Münchner Arbeitskreis für Neue Phänomenologie um Robert Gugutzer, Charlotte Uzarewicz, Michael Uzarewicz und Thomas Latka in Kooperation mit der GNP und mit finanzieller Unterstützung der SNP an der Katholischen Stiftungshochschule München eine Fachtagung veranstaltet, mit dem Titel „Berühren und berührt werden - Zur Phänomenologie der Nähe“. Die Zeit der Pandemie mit den diversen Berührungsverboten und -vorschriften hat das Thema in den Fokus rücken lassen. Die Resonanz zu dieser Tagung war Anlass für das daraus entstandene Projekt, einen erweiterten Tagungsband herauszugeben. Mit finanzieller Unterstützung der SNP ist es gelungen, Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Disziplinen zu gewinnen, die sich einerseits mit dem Thema Berührung und andererseits mit den Theorien der Neuen Phänomenologie von Hermann Schmitz intensiver befassen.

Um über Berührung sprechen zu können, sind drei Aspekte von zentraler Bedeutung: affektives Betroffensein, Situationen, Haut. In den Beiträgen des nun vorliegenden Sammelbandes bildet diese Trinität so etwas wie einen Leitfaden der Berührungen. Ebenso sind dichotome Strukturmerkmale von Berührung (Leib/Körper, Nähe/Distanz, Eigenes/ Fremdes, Lust/Unlust) identifiziert worden. Mit Hilfe dieser Kategorien wird es vielleicht möglich, in Anlehnung an Hermann Schmitz ein "Alphabet der Berührung“ zu entwickeln, um mit deren Kombinationen diesen Phänomenbereich genauer beschreiben und damit verstehen zu können.

Die thematische Vielfalt haben die Herausgeber in vier Teilbereiche gegliedert. Im ersten Teil wird das Thema grundlagentheoretisch aufgespannt (transitiver und intransitiver Charakter von Berührung, Unterscheidung von äußerer und innerer Nähe, Bedeutung von Herzgefühlen, Struktur leiblicher Räume, interkulturelle Perspektive auf Atmosphären). Im zweiten Teil geht es aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven um Berühren und Berührtwerden zwischen Menschen (zwischenleibliche Aspekte von Berührung im therapeutischen Kontext, die Haut als Übergang zwischen leiblichem und körperlichem Empfinden bei der Genese der persönlichen Situation, die Relationalität von „aktiv“ und „pathisch“ in Bezug auf die Gleichzeitigkeit von Handlung und Widerfahrnis, Zusammenhang von Berührung und Beziehung in und durch gemeinsame Situationen). Der dritte Teil greift das Thema mit Blick auf die Beziehungen von menschlichen und nicht-menschlichen, aber dennoch leiblich verfassten Lebewesen auf (Pferde, Nilgänse, Wölfe); und im vierten Teil geht es um Interaktionsbeziehungen und deren Berührungsqualitäten mit nicht-lebendigen Entitäten (unspaltbares Verhältnis von Mensch und Technik, affektives Betroffenen von und durch Geräte bei Diabetikern, subjektive und objektive Tatsachen im Kontext der Handynutzung, Entstehung von gemeinsamen Situationen in der Online-Kommunikation, Einfluss der Materialität auf die Entstehung von Kunstwerken am Beispiel der Malerei).


Druckkostenzuschuss

"Leibliche Authentizität und digitale Mediatisierung. Phänomenologisches und theologisches Leibverständnis als kritische Anfrage an den Wandel der Kommunikation"

Angesichts des Fortschritts digitaler Technik und der damit einhergehenden Zunahme von medialer Kommunikation geht die interdisziplinäre Arbeit der Frage nach, was die primäre Wirklichkeit menschlicher Existenz ausmacht. Diesbezüglich wird zuerst mit Friedrich Krotz als „digitale Mediatisierung“ ein neues Verständnis von Digitalisierung jenseits apokalyptischer und utopischer Rede bestimmt. Mit Hilfe des „Aura“-Begriffs nach Walter Benjamin kann Echtheit im Sinne von umfassender Authentizität erarbeitet werden. Im Rückgriff auf die phänomenologischen Untersuchungen von Maurice Merleau-Ponty und Hermann Schmitz wird der körperliche Leib in einem christlichen Entdeckungshorizont mit Karl Rahner ausgedeutet.

Es zeigt sich, dass der körperliche Leib die ursprünglichste Originalität des Menschen und Bedingung der Möglichkeit für unvermittelte Authentizität darstellt. Nichtmediale Wirklichkeit ist somit die primäre Wirklichkeit menschlicher Existenz und Leibliche Authentizität der Schlüssel zur gelingenden Gestaltung digitaler Technik.

Dank der finanziellen Unterstützung der SNP konnte dieses Werk in der Reihe "Neue Phänomenologie" beim Verlag Karl Alber erscheinen.